LUXURY TOURISM-INCOGNITO (2010/2011)

[Mittelformatfotos und Dias gerahmt, 2 Holzskulpturen, 2 Gußobjekte, 1 Holzkassette, 1 rotierendes Holzobjekt]

Gezeigt wird die Arbeit in der Galerie anika handelt: 03.02.-09.04.2011
Eröffnung: 02.02.2011, (www.anikahandelt.com/galerie)

Austrian wintersport has faced considerable changes due to an increase in the number of eastern
european tourists visiting domestic winter resorts. Feeling overwhelmed by their eastern european guests
and with Russian speaking skiing instructors to be found more and more often, some villages,
uch as Kitzbühel, even discussed the implementation of a so called ‘Russenquote’ (Russian quota) in 2006.

How does this ‘eastern invasion’, in the aftermate of such debates and the hit of a global financial crises,
effect the touristic normality on the slopes? What investments respectively what achitectural
measures are taken to meet the expectations of an increasingly demanding clientele?

Catherine Ludwig took Kitzbühel under scrutiny in January 2010. anika handelt gallery presents Ludwig`s
photographic and sculptural impressions of a touristic parallel univers situated in the mountains of Tyrol.

(Thanks to Volker Ludwig & Wolf Leeb: technical support, Vernika Hauer: translation)


Luxustourismus und Ostalgie in Tirols Bergen

Bevölkerten in den letzten Jahrzehnten neben den Österreichern die Deutschen,
Holländer und Engländer die Tiroler Skipisten, so sind es seit ca. 6 Jahren vermehrt
die Osteuropäer, vor allem tschechische und russische Gäste.

Jede Nation hat ihren eigenen Stil, ihren Habitus und Verhaltenskodex, auch in der Winterfreizeit.

Durch den Osttourismus hat sich der heimische Wintersport stark gewandelt.
Es gibt bereits russisch sprechende Skilehrer, manche Orte, wie Kitzbühel fühl(t)en sich
von den Osteuropäern „überrumpelt“ und diskutierten 2006 über die Einführung einer
sogenannten „Russenquote“: max. 10 % Russen dürfen sich in Kitzbühel einbuchen,
so die ursprüngliche Idee. Schutz der „nationalen Vielfalt“ war der offizielle Grund für diese Überlegung.
Seit der Weltwirtschaftskrise im Herbst 2008 ist die Zahl der Ostbürger zwar zurück-
gegangen, trotzdem kommen noch mehr aus dem Osten als aus allen anderen Nationen.

Mich haben folgende Aspekte interessiert:

Wie sieht es aus mit der „Ostinvasion“ auf den Skipisten nach den Debatten um die
Russenquote und nach dem Einbruch der Weltwirtschaft? Wer belebt die heimischen
Skipisten?
Wie gehen die Osteuropäer mit den Ressentiments der Tiroler um?
Gibt es sogennannte „Image-Probleme“, gibt es osteuropäische „Gebaren“?
Wie gehen die Skilehrer und die Tiroler Tourismusbranche mit den Russen um?
Welcher Aufwand, bzw. welche architektonischen Maßnahmen werden auf den Pisten
betrieben für die immer anspruchsvoller werdenden, oft verwöhnten Skitouristen ?

Wie sieht der „gebaute Luxus“ aus?

Anfang Januar, passend zur orthodoxen Weihnacht und zur Hauptreisezeit der Russen,
habe ich für eine Woche folgende Orte in und um Kitzbühel unter die Lupe genommen:
das Skigebiet mit der berühmten „Streif“ und der VIP-Skihütte Sonnenbühl,
die Hotelanlagen „Grand Tirolia“*, Schloßhotel Lebenberg, Hotel Weißes Rössl
und den Ortsteil Aurach mit den Luxusvillen (Besitz: u.a. J. Baturina, die Milliardärsgattin
des Moskauer Bürgermeisters)