"Falten" & "Luxus: Leuchten"

In Kooperation mit MAI Media Architecture Institute, Vienna

Präsentation am 08.01.2015: Salotto Vienna, Aspern Seestadt, Wien

Zu sehen sind zwei Videos "Falten" und "Luxus: Leuchten", die ursprünglich für die boxLED Installation im Rahmen der MEDIA ARCHITECTURE BIENNALE 2010 im Künstlerhaus konzipiert wurden.

"Falten", Video: 15’13", 32 x 32 pix
Im Video „Falten“ wird Räumlichkeit im Inhaltlichen durch das Faltenspiel eines einfachen roten Papierbogens und den dazugehörigen Handgriffen erzeugt: Falten, Knicken, Reißen und Spielen. Das Papier wird solange gefaltet, bis es nur mehr als Gerade in die Kamera gehalten wird und dann ganz verschwindet. Kleine Miniaturräume ähnlich wie die „Himmel und Hölle“-Hütchen entstehen. Das Video ist darüber hinaus ein Spiel mit den Dimensionen: 5 cm kleine Papierhütchen werden auf einem LED-Screen mit den Maßen 2 x 2 m und einer Auflsösung von 1024 Pixeln gezeigt. Durch den simplen Inhalt des Faltenspiels entsteht eine spannende, ins Abstrakte gleitende Pixelanimation, generiert durch die reduzierte Pixelanzahl.

 

"Luxus: Leuchten" , Video: 10’03" , 32 x 32 pix

Ich filme in einem traditionsbewußten Wiener Kronleuchterbetrieb traditionelle und moderne Kronleuchter und solche, die in der Preiskategorie von Luxuslimousinen liegen, ebenso wie die farbigen Musterquasten, die von den Kunden individuell ausgesucht werden können.
Heruntergerechnet und reduziert auf 1024 Pixel, ergibt sich eine interessante und eigenwillige Ästhetik: die meisten Sequenzen driften ins Abstrakte, der farbige Pixeltanz verrät nur fragmentarisch etwas über die Formensprache und den Detailreichtum der hochpreisigen Luster.
Durch die Reduktion im Inhaltlichen, hinterfrage ich die Wertigkeiten von Low & High, Einfachheit und Komplexität im Inhaltlichen und von Tradition & Modernität. Ähnlich wie ein luxuriöser Kronleuchter, hat auch diese Videoinstallation einen skulpturalen Charakter. Das Video erhellt und verdunkelt die Fassade des Flederhaus und erzeugt je nach Lichtstärke und Farbspektrum eine eigene Farbästhetik und Ausstrahlung.

 

Beiden Videos gemeinsam ist der Bruch mit einer Hightech-Ästhetik beschleunigter, computergenerierter Algorithmen, die naheliegt, weil sie möglich wäre, aber meiner Intension nicht entspricht. Stattdessen liegt der Fokus im Spiel von Wertigkeiten und Kontrasten im Inhaltlichen (Komplexität versus Einfachheit) und bei der Materialwahl (LEDs und ihre Ansteuerung, wertvolle Kronleuchter versus günstiger Papierbogen und Videoproduktion).

Both videos are breaking with the hightech-aestethics of accelerated computer generated algorithms. The focus is on acting with priorities and contrasts in the content (complexity versus simplcity) and in the choice of materials (LEDs, expensive chandeliers versus cheap paper and video production).