A-MEN
[Fotografien, Videos, Neonschrift, Metallskulptur, Kunstleder-Objekte, Zeichnungen]

gezeigt in: Galerie Reinthaler 10.06.-11.07.2015

Das Religiöse hat sich weniger als Auslaufmodell erwiesen, als sich das viele im Fahrwasser der Aufklärung erhofft hatten. Das unvollendete Projekt Moderne hat keine globale Gültigkeit und der vermeintlich linear verlaufende Prozess der Säkularisierung ist ins Stocken geraten. Mehr noch: Religionen sorgen heute für Schlagzeilen. Die „normativen Bindungsenergien" (Habermas) und die neu erstarkte Rolle des Religiösen im politischen Diskurs und Handeln lassen sich nicht leugnen.

Grund genug für die Künstlerin Catherine Ludwig sich mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen. 2014 hielt sie sich als Artist in Residence in Hamtramck/Detroit auf, einem sozialen Brennpunkt der USA, den sie zum Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Recherche macht. Hamtramck ist der Mikrokosmos, anhand dessen sie in ihrer Ausstellung „A-MEN" den performativen Charakter religiöser Praxen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften und deren Auswirkungen auf die Gemeindemitglieder untersucht. An ihr Thema geht sie als teilnehmende Beobachterin heran, nicht mit ironischer Distanz (zumindest zunächst), sondern mit Neugier, Interesse und kritischer Empathie. - Natalie Lettner - (Textauszug)

Publikation zur Ausstellung:
Catherine Ludwig, A-MEN
mit Texten von Nathalie Lettner und Catherine Ludwig, Deutsch / Englisch, 48 Seiten, zahlreiche Farb-Abbildungen, 21 x 21 cm, Hardcover, 2015, Aufl.: 300 Stk.

€ 15,00 [A] Der Katalog wurde gefördert vom Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V., München.

Religions nowadays are hitting the headlines. There is no denying, there are "normative binding energies / normative Bindungsenergien" (Habermas) and a newly strengthened role of religions within the political discourse and political acting.

For the artist Catherine Ludwig reason enough to deal with this phenomenon. In 2014 she resided in Hamtramck/Detroit as artist in residence. Hamtramck, a social flashpoint of the USA, was the initial source of her artistic research. In her exhibition "A-MEN" she investigates this civic microcosm, the performative character of religious practices in different denominations and the effects on the parishioners. Ludwig's approach is not the ironic distance (at least not from the beginning on). As a participating observer she acts with curiosity, interest and critical empathy.