"Spurbar" (2005)

[Holzobjekt, lackierte MDF-Platten mit 4 Rollen, 1 m x 0,50 m x 0,17 m, Sound Loop (5’38”)]

Kollaboration mit Rini Tandon (Universität für angewandte Kunst) und das BBI Bundes
Blindenerziehungsinstitut - Gruppenarbeit mit blinden Kindern während einer Skiwoche
,
Katalog: 2006 Transmedial Arts: “Der visuelle Entzug”,
Universität für angewandte Kunst

Wie erleben Sehbehinderte und blinde Menschen die Freizeit - in einer visuell basierten,
individuell ausgerichteten Freizeitgesellschaft?

Das Objekt ist eine skulpturale Annäherung an eine Langlaufloipe und thematisiert in
erster Linie die Ambivalenzen von Beschränkungen durch die Sicherheitskriterien und den
Entfaltungsmöglichkeiten blinder und sehbehinderter Sportler beim Wintersport.
Die genormte Spur, die Langlaufloipe führt den Läufer in "geregelten" Bahnen, sie
vermittelt das Gefühl von Sicherheit und Orientierung. Ein Verlassen der Spur, ein
"Ausbrechen" ist für den Blinden und Sehbehinderten quasi nicht möglich.
Die breiterwerdenden Spurrillen verlassen das genormte Maß, die Sicherheit und der
eigentliche Nutzen sind dahin.

Verlängert man geistig die veränderte Spur, führen die Rillen zu einer Spur zusammen.
Mach sie spurbar!

 

How do blind people manage their leisure time - in a recreation community based on visual
and individual values?

The object is a sculptural approach of a cross-country ski run and takes up the issue of the
ambivalences of restrictions depending on the safety and the possibilities of development

for blind sportsmen in wintersports.
The standardised trace, the cross-country ski run guides the athlet in a regulated lane,
suggests a feeling of security and orientation. For the blind athletes it is actually impossible
to leave the trace.
The broadening rail groove of the object leaves the standardised measurement, the safety

and the usual usage is gone. This trace is liberated of any norm!
"Make the trace perceptible!"