Das Sensationelle liegt im Verbrogenen (2012)

Dialogausstellung im Kunstverein ausarten [x] mit Klaus Taschler

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Ausstellung 16. Januar – 03. Februar 2012
Künstlergespräch mit Herbert Justnik und Wolfgang Hörleinsberger am 28. Januar um 16:00

Bestimmte Orte werden durch ein sensationelles Ereignis mit einer starken Bedeutung aufgeladen.
In einer Art Umkehrschluss wird gerade an diesen Orten ein visueller Beweis dieser Sensation gesucht,
jedoch hinkt die tatsächliche Veränderung der visuellen Erwartungshaltung hinterher.

Die große Finanzkrise in Island beispielsweise brachte eine Veränderung des Landes nur in wenigen visuellen Details mit.
Viel eher manifestierte es sich in einer besonderen Stimmungslage der Bevölkerung.
Eine Fokusverschiebung findet auch am mythenumwobenen Toplitzsee statt: von der langjährigen Suche nach dem
Nazischatz hin zu dem spektakulären Fund des 23 cm langen Wurm “Lumbricus cf. Polyphemus”, oder kurz „Willi“.
Sensationen haben etwas magisch Anziehendes, dass sich multipliziert, je mehr Menschen davon wissen und sprechen.
Es gibt nahezu eine Lust am Erhöhen von Bedeutungen, an der Teilnahme an der Sensation.
Obwohl Vieles potentiell zum Sensationellen fähig ist, geschieht die Auswahl scheinbar nach einer zufälligen Wahrscheinlichkeit.